Endlich war es so weit. Am 12.11. fand die erste Jahresveranstaltung des ProAktiMO Projektes in Berlin statt.
Zu diesem Anlass kamen Vertreter*innen von der Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft aus unterschiedlichen Städten auf Bundesebene zusammen. Durch die Projektvorstellung und danach erfolgte Liveschaltung zu den Standorten, erhielten die Anwesenden Einblicke in die Projektleistungen und die Arbeit auf kommunaler Ebene. Die Vielfalt zivilgesellschaftlichen Engagements wurde in den Berichten und einzelnen Rückmeldungen von den kommunalen und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen deutlich. Unter der Moderation von Dilek Üşük
gingen die anwesenden Vertretungen aus den Islamischen Projektpartner-Gemeinden sowohl untereinander als auch mit den anwesenden Vertreter*innen aus Politik und Amt in den Austausch.
Das Projekt hat bekräftigt, dass die muslimischen Gemeinden aus alevitischen, schiitischen und sunnitischen Gemeinden, sei es in der Bundeshauptstadt Berlin oder in anderen Orten, zusammenkommen und zusammenarbeiten können. Viele der Anwesenden kündigten an, dass sie solche Begegnungen zum Ersten Mal erlebten: “dass wir hier zusammenkommen, uns vernetzen und mit Politik und Ämtern auf Augenhöhe sprechen können zeigt, dass wir ein Projekt wie ProAktiMO dringend brauchen”.
Die Veranstaltung fand ihren Auftakt mit einem Grußwort der Projektleitung und Vorstandsvorsitzenden des Sozialdiensts muslimischer Frauen (SmF e.V.) Ayten Kılıçarslan und einem Impuls-Beitrag von Annegret Korff (Bundesministerium des Innern). Auch die Bundestagsabgeordnete Aydan Özoğuz, frühere Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und danach Vizepräsidentin des Bundestags, sowie Vorsitzende des Ausschusses für Sport und Ehrenamt, begrüßte die Teilnehmenden über eine Video-Botschaft. In den Grußworten wurden teils kaum sichtbare Leistungen der muslimischen Zivilgesellschaft gewürdigt.
Nach der Projektvorstellung und der Präsentation bisher erreichter Projektziele durch Co-Projektleitung Zeliha Karadağ, war zu sehen, dass das Projekt innerhalb der vergangenen neun Monate 10 Standorte aufgebaut und bisher 32 von 40 Gemeinden erreicht, mit ihnen gearbeitet, ihre Teilhabelots*innen geschult und erste Mikroprojekte gestartet hat.
In seinem Beitrag ging Herr Prof. Dr. Michael Kiefer (Universität Osnabrück) auf Hürden der Förderung von muslimischen Gemeinden ein, gab Handlungsempfehlungen für die Zukunft ihres Engagements und auch hier wurde klar – Die Förderung muslimischen Engagements hat noch viel vor sich aber kann umso mehr bewirken. Im Verlauf der Veranstaltung konnten die Anwesenden und jene, die sich über den Live-Stream zugeschaltet haben, einen Einblick in die Standorte des Projekts erhalten und sehen, wie muslimische Gemeinden Teil der Kommune sind und vor Ort geschätzt werden. Fazit: Muslim*innen sind engagierte Bürger*innen und sind nicht mehr wegzudenken.

Zum Schluss diskutierten die Anwesenden mit Gästen des Podiums. An der Podiumsdiskussion nahmen teil(v.l.n.r.): Ayten Kılıçarslan Lamya Kaddor (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Michael Kiefer, Prof. Dr. Riem Spielhaus (Universität Göttingen) und Freya Buchberger (BAMF). Staatsministerin Serap Güler (CDU) konnte aus terminlichen Gründen nicht anwesend sein, aber sendete den Teilnehmenden eine Videobotschaft, in welcher sie das Projekt herzlich willkommen hieß. Die Diskussion lieferte unterschiedliche Perspektiven, darunter, ob Muslim*innen eine Fürsprecher*innen in Politik und Ämtern haben. Teilnehmende aus mehreren Städten Deutschlands nutzten den Raum für eine aktive Diskussion mit den Expert*innen aus Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft über die Sichtbarkeit des muslimischen Engagements und bekräftigten, dass alle am gleichen Strang ziehen sollten, wenn es um gesellschaftlichen Zusammenhalt geht.
Das Engagement muslimischer Gemeinden ist ein unverzichtbarer Baustein der Zivilgesellschaft und verdient sowohl mehr Sichtbarkeit, als auch mehr Förderung. ProAktiMO ist hierfür ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Alle zeigten sich zuversichtlich, dass gemeinsam die Zukunft muslimischer Gemeinden positiver gestaltet werden kann.
Die Videobotschaften der Staatsministerin und Abgeordneten, sowie die Eindrücke der Teilnehmenden und Eindrücke aus der Jahresveranstaltung werden auf den Social-Media-Kanälen des Projektes veröffentlicht. Bleiben Sie gespannt.
ProAktiMO wird im Rahmen der Deutschen Islam Konferenz vom Bundesministerium des Innern gefördert


